Geschichte Bayerns
Historische Ortsnamen – Regierungsbezirk Schwaben

Schobermühle

Andrea Weber (AW) 

Einöde (E)

Bezirk Schwaben, Lkr. Ostallgäu, Gde. Günzach

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Ortsdatenbank Bayern (Bavarikon)

Historische Schreibformen

1470
Hensismülin
1527/1536
Henselsmühle
1544
Hendelsmüllen
1867
Schobermühle

Mundartformen

Obergünzburg Alois Dicklberger 
 Weitere Informationen zur Lautschrift

Namenerklärung

Henglis 2·müli 1
1. Grundwort
aleman.mhd. *müline ›Mühle‹
vgl. mhd. mül ›Mühle‹1
2. Bestimmungswort
wohl mhd. Personenname(Übername) Händelī(n) 2 im Gen. Sg. Händelīnes
> nhd. Familienname Händle
(evtl. als Familienname)
Namenbedeutung
wohl
›Mühle des Händelī(n)‹
3
Schober 2·mühle 1
1. Grundwort
nhd. Mühle ›Mühle‹4
2. Bestimmungswort
Familienname Schober 5
Namenbedeutung
›Mühle des Schober‹
6
Kommentar Der ältere Name kann wohl nicht mit Dertsch7 als »Mühle des Hänslein« gedeutet werden, da sich auf dieser Grundlage kaum die Formen mit d oder g erklären ließen. Ein Wechsel vom Dentalplosiv zum Velarplosiv ( Händelīnes > Henglis) dagegen ist aufgrund der artikulatorischen Nähe leicht möglich und wahrscheinlich auch als ausspracheerleichternder assimilatorischer Wandel nd >ŋ erklärbar. Falls die Herleitung vom Personennamen Händelī(n) zutrifft, basieren die Belege 1470 Hensismülin und 1527/1536 Henselsmühle auf Eindeutung von Koseformen ( Hens8 bzw. Hensel9) zum häufigen Personennamen Hans.
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